Montag, 15. April 2013

Auf geht's nach Hause

 
Ja, die Vorfreude auf zu Hause war riesig! Aber vorher wollten wir noch zwei Orte sehen, nämlich die Region um San Pedro de Atacama und den Titicacasee.
Nach der herzlichen Verabschiedung von Hans und Pedro in der Andenrose fuhren wir mit dem Nachtbus nach Santiago, der Hauptstadt Chiles. Hier wollten wir nicht lange bleiben, sondern wanderten nur einen Tag durch die Stadt und schon gings am nächsten Tag weiter nach Valparaiso. Gerne wären wir hier ein paar Tage geblieben, haben wir doch bisher nur Gutes über diese Stadt gehört. Wir hatten aber ganz vergessen, dass wir in der Osterwoche waren und so fanden wir nur noch einen Bus gleich am nächsten Morgen früh nach San Pedro de Atacama. Wir genossen trotzdem einen wunderschönen Spaziergang durch die steilen Gassen gesäumt mit farbigen Häusern.
Am nächsten Morgen fanden wir uns dann also gleich wieder beim Busbahnhof ein und los ging die Fahrt. Am nächsten Mittag waren wir dann endlich in San Pedro. Hier wimmelte es natürlich nur so von Menschen, da neben den ausländischen Touristen auch viele Chilenen das verlängerte Wochenende nutzten um dem Alltag zu entfliehen. Die Zimmersuche gestaltete sich dementsprechend auch nicht gerade einfach. Wir fanden trotzdem noch ein schönes Zimmer, wenn auch nicht gerade billig...
Wir ruhten uns kurz aus und machten dann gleich einen Spaziergang durch das Städtchen. Wir trafen dann auch gleich auf Petra, einer Schweizerin die ebenfalls in der Andenrose gearbeitet hat.
San Pedro de Atacama ist eine Oasenstadt, gelegen in der trockensten Wüste der Welt. Berühmt ist San Pedro vor allem durch die wunderschöne Landschaft in der Umgebung. So wurde aus dem kleinen Dorf ein brummender Touristenort. Uns gefiel der Ort mit seinen Häusern gebaut aus Lehmziegeln sehr. Das Zentrum besteht aus Restaurants, Hostels, Souveniergeschäften und jeder Menge Tourenbüros. Wir machten uns ebenfalls auf die Suche nach Touren. Zuerst wollten wir ja gemeinsam mit einem englischen Päärchen ein Auto mieten für ein paar Tage, aber das einzige Leihwagenvermittlungsgeschäft war nicht besonders vertrauenserweckend.
Am nächsten Nachmittag machten wir dann eine Tour zu den bizarren Landschaften des Valle de la Muerta und Valle de Luna. Am Ostersamstag gings dann früh Morgens zu den Geysiren El Tatio. Auf das Bad in den heissen Quellen verzichteten wir, da es einfach zu kalt war. Aber es war ein sehr eindrücklicher Ausflug. Am Ostersonntag besuchten wir dann noch die Salar de Atacama, die Salzwüste. Hier trafen wir drei verschiedene Flamingoarten an und danach gings weiter zu wunderschönen Lagungen am Fusse von Vulkanen. Die Landschaft rund um San Pedro hat uns sehr beeindruckt. Es ist wunderschön und man kann sich kaum sattsehen. Neben der schönen Landschaft haben wir auch viele Vicunas und Lamas gesehen, Dieses Tiere gehören wie die Alpacas und die Guanacos zu den Kleinkamelen.  Vicunas und Guanaco sind nicht domestiziert. Ebenfalls haben wir in der kargen Wüste Wildesel angetroffen. Auf die viertägige Jeeptour nach Uyuni, vorbei an Salzseen, farbigen Lagunen und der riesigen Salar de Uyuni verzichteten wir, da wir diese Tour vier Jahre zuvor schon gemacht hatten.
Mit dem Nachtbus gings dann am Abend des Ostersonntags weiter nach Arica, ganz in den Norden von Chile. Hier blieben wir nur einen Tag. Eigentlich wollten wir noch in den Lauca Nationalpark, aber die Zeit drängte leider. Wir bekamen aber auf der Fahrt nach La Paz in Bolivien trotzdem etwas von der eindrücklichen Landschaft mit.
Der erste Blick auf La Paz war sehr eindrücklich. La Paz ist der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Die Stadt kam uns vor wie ein riesiger Markt. Nach den doch sehr europäischen Ländern Argentinien und Chile befanden wir uns hier wieder in einer anderen Welt. Das Leben findet wieder mehr auf der Strasse statt. Wir wollten von hier weiter nach Copacabana und der Isla del Sol im Titicacasee. Leider war aber die Strasse gesperrt und niemand wusste genau wann die Durchfahrt wieder möglich sein würde. Unser Ausflug zum Titicacasee fiel also leider ins Wasser. Wir genossen also La Paz und unternahmen ein paar ausgedehnte Streifzüge durch die Stadt. Und für einmal kauften wir auch nach Herzenslust ein, mussten wir doch unseren Rucksack nicht mehr lange tragen ;). In La Paz hat es uns super gut gefallen, auch wenn wir am Anfang etwas ausser Atem kamen aufgrund der Höhe. Allerdings waren wir dann nach ein paar Tagen doch froh, als wir weiterreisten, denn auch wenn wir uns langsam an die Höhe gewöhnten, gewöhnten wir uns nicht an die Abgaswolke in welcher die Stadt versinkt.
Von La Paz gings dann weiter nach Cochabamba. Wir kamen ziemlich spät Abends an, da unser Bus drei Stunden Verspätung hatte. Am Busbahnhof wimmelte es nur so von Leuten und auch darum herum war ein einziger Markt. Wir übernachteten in einem Hostel gleich beim Bahnhof und zogen dann am nächsten Morgen ins Zentrum um. Der Sonntag war Autofrei und so zog es viele Einwohner der Stadt auf die Strasse. Wir wanderten durch riesige Märte und schauten uns die Stadt an.
Von Cochabamba gings dann noch weiter nach Santa Cruz. Hier fühlten wir uns sofort wohl, waren wir doch vor vier Jahren auch schon einmal hier. Wir kauften die letzten Souveniers ein und genossen unsere letzten Tage in Südamerika.
Am 12. April flogen wir dann nach Barcelona, wo wir zuerst einen Flug in die Schweiz suchten und uns dann ins Getümmel im Zentrum stürzten. Barcelona gefällt uns super gut und wir genossen es durch die engen Gassen mit den wunderschönen alten Gebäuden zu flanieren. Hier machten wir auch zum ersten Mal eine richtige Touritour durch die Stadt. Mit dem Bus fuhren wir durch die Stadt und entdeckten so neben vielen eindrücklichen Ecken auch die wunderschönen Bauwerke von Gaudi und anderen Architekten. Ebenfalls genossen wir hier natürlich feine Tapas mit Sangria und Paella. So liessen wir die letzten Tage unserer langen Reise gemütlich ausklingen, schwelgten in Erinnerungen und freuten uns auf zu Hause.
Zum Abschluss möchten wir uns noch bei unseren Familien für ihre Unterstützung bedanken. Immer wieder waren wir froh, dass jemand zu Hause für uns zum Rechten schaute, oder uns einfach von zu Hause erzählt hat. Wir hatten ab und zu etwas Heimweh und so freuten wir uns immer wieder über liebe Nachrichten oder Fotos. Bedanken möchten wir uns für die schöne gemeinsame Zeit während unserer Reise bei meinen Eltern, mit welchen wir drei wunderschöne Wochen in Indonesien verbracht haben, meiner Schwester und ihrem Freund welche wir in der Mongolei besuchen durften, bei Pekz und Falk, die uns gemeinsam mit ihren Familien auf den Philippinen eine unvergessliche Zeit beschert hatten, bei meiner Freundin Judith, wo wir in Australien eine lustige Zeit verbringen durften und bei Hans, der uns gemeinsam mit den anderen Praktikanten und Pedro für die Zeit in der Andenrose ein schönes Zuhause gegeben hat. Ebenfalls wollen wir uns bei allen bedanken die unser Vorhaben vor und während unserer Reise unterstützt haben, die uns mit Infos von zu Hause versorgt haben, oder einfach an uns gedacht haben.
 
Liebe Grüsse und bis morgen
Franziska & Adrian
 
 
 
 
 
 

Samstag, 6. April 2013

Durch Patagonien


 


Lang ist's her, seit wir uns das letzte Mal gemeldet haben. Das letzte Mal sind wir am Ende der Welt, in Usuahia stehen geblieben. Von dort haben wir den Bus nach Puerto Natales genommen. Allerdings war es sehr, sehr stürmisch und so konnte die Fähre die Magellanstrasse erst nach mehrstündiger Wartezeit überqueren. Wir mussten also in Punto Arenas übernachten und wurden auf den ersten Bus am nächsten Morgen umgebucht.
In Puerto Natales fanden wir Unterschlupf bei einer sehr netten Dame und ihrem Vater. Das Städtchen war gemütlich und wir fanden gute Einkaufsmöglichkeiten um unsere Trekkingtour in den Torres del Paine Nationalpark zu organisieren. Da es leider noch immer sehr kalt war, war nur der berühmte "W"-Trekk offen und wir konnten nicht den Circuit machen. Für das "W" braucht man normalerweise ungefähr 4-5 Tage, für den Circuit 7-9 Tage. Der Circuit war aufgrund von zu viel Schnee geschlossen. Zum Glück konnten wir einen Teil des Gepäcks im Hostel deponieren, aber auch so hatten wir noch genug zu tragen mit der kompletten Campingausrüstung, Essen für eine Woche und warmen Kleidern. Wir begannen den Trekk nach einer wunderschönen Busfahrt, vorbei an wunderschöner Landschaft mit haufenweise Guanacos und einem Infovideo, in welchem vor allem auf die Feuergefahr hingewiesen wurde, beim Lago Pehoé.
Am ersten Tag nahmen wir es ganz gemütlich und liefen nur ca 2 Stunden. Dann schlugen wir auf einem wunderschönen Zeltplatz unser Lager auf und kochten uns ein leckeres Abendessen auf unserem kleinen Köcherchen. Die Landschaft war wunderschön und wir hatten auch super tolles Wetter. Den nächsten Tag begaben wir uns bis zum Refugio Grey. Der Weg war gar ziemlich steil und wir waren nach 6 Stunden ziemlich müde. Jetzt wussten wir auch wieso überall auf die Feuergefahr hingewiesen wurden, denn leider liefen wir eine ganze Weile durch abgebranntes Gebiet. Ein paar Touristen waren im Jahr zuvor etwas unachtsam und so brannte ein grosser Teil des wunderschönen Parks ab. Da es in Patagonien immer sehr windig ist verbreitet sich so ein Feuer rasant schnell... Beim Refugio Grey schlugen wir unser Zelt gleich für zwei Nächte auf. Es wurde ziemlich kalt auf die Nacht und so waren wir froh, dass es einen geschlossenen Raum hatte den wir zum kochen und essen benutzen konnten. Am nächsten Morgen war es grau und sehr kalt. Wir stiegen trotzdem hoch bis fast zum Campamento Paso. Die Sicht auf den Gletscher Grey war allerdings nicht besonders gut. Es regnete bzw. schneite immer wieder und war grau. Verfroren verzogen wir uns am Abend wieder in unser Zelt und hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag. Und ja, das Wetter besserte sich ein wenig. Wir stiegen wieder hinab zum Lago Pehoé und machten uns auf zum Campamento Italiano, am Eingang zum Valle Frances. Dieses Tag soll sehr, sehr schön sein. Wir bekamen davon leider nicht viel mit, denn über Nacht wurde es wieder eisig kalt, regnete ununterbrochen und durch das Schlafen auf dem eiskalten Boden erkälteten wir uns immer mehr. Wir versuchten trotzdem unser Glück im Valle Frances, kehrten aber nach 2 Stunden um, da es einfach keinen Sinn machte. In der grauen Suppe konnten wir gar nichts sehen. Wir liefen dann weiter und waren dann nach einem gewaltig langen und anstrengenden Marsch von über 8 Stunden beim Refugio Chileno. Das Wetter hatte sich zum Glück wieder gebessert und so konnten wir auch wieder die wunderschöne Landschaft geniessen. Allerdings war vor allem ich an diesem Abend ziemlich fertig. Nach einer weitern eiskalten Nacht stiegen wir noch bis zum nächsten Campingplatz hoch und gingen dann gleich weiter zu den berühmten Torres del Paine. Diese 3 Felsspitzen sind das Wahrzeichen des Parks und die meisten Touristen kommen nur hierher um diese zu sehen. Und da das Wetter wieder mitspielte hatten wir auch eine super Aussicht auf die drei. Wir fanden sie zwar eindrücklich, aber der Rest des Parks ist sicher sehenswerter als die drei Felsen. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz sahen wir dann noch zwei Andenfüchse. Zufrieden mit dem schönen Tag kehrten wir zum Zeltplatz zurück und verkrochen uns zeitig in die Schlafsäcke. Nachts um 4 Uhr standen wir dann wieder auf um noch einmal zu den Torres del Paine hochzukraxeln und den Sonnenaufgang zu geniessen. Das hätten wir uns im nachhinein auch sparen können. Danach ging es zurück nach Puerto Natales. Der Torres del Paine Nationalpark ist wunderschön und es loht sich auf jeden Fall ein paar Tage dort zu verbringen. Allerdings ist der Touristenansturm gewaltig. Es gibt alle paar Stunden Zeltplätze, manche sind sogar gratis, oder Refugios zum übernachten.
 
Zurück in Puerto Natales legten wir uns zuerst mal zwei Tage ins Bett um uns von der Erkältung und der Anstrengung zu erholen. Danach nahmen wir den Bus nach El Calafate. El Calafate liegt wieder in Argentinien und ist ein herziges Touristenstädtchen. Wie die meisten Traveller kamen auch wir hierher um den Perito Moreno Gletscher im Parque Nacional Los Glacieres zu besuchen. Mit dem Bus gings zum Gletscher wo wir Zeuge eines eindrücklichen Schauspiels wurden. Der Perito Moreno ist einer der wenigen Gletscher weltweit, welcher noch stabil ist. Der riesige Eisstrom ist über 30 km lang und 5 km breit. Von der Plattform aus hat man eine wunderbare Sicht auf die über 60 m hohe, zerfurchte, bläuliche Gletscherwand. Ununterbrochen hört man es knallen bis schliesslich alle paar Minuten der Gletscher "kalbt", unter lautem Getöse stürzt ein Teil des Gletschers in den See. Zum Glück sind wir schon am Morgen hingefahren, denn am Nachmittag wurde es wieder sehr windig und kalt. Danach ging es weiter nach El Chalten.
 
El Chalten ist ein kleines Dorf, gehört aber wegen des Fitz-Roy-Massivs, im nördlichen Teil des Nationalparks Los Glacieres, zu den beliebtesten Zielen in Patagonien. Dementsprechend war es auch wieder sehr überfüllt mit anderen Reisenden. Am ersten Tag hier machten wir eine Tageswanderung, bevor wir dann wieder einen Dreitages Trekk zum Fitz-Roy machten. Leider hatten wir wiederum etwas Pech mit dem Wetter und so sahen wir die Spitze des Fitz-Roys nie. Dafür wanderten wir wieder durch wunderschöne Landschaft, sahen Condore, seltene Andenhirsche und Spechte mit knallroten Köpfen. Zurück in El Chalten ruhten wir uns zuerst mal aus und fuhren dann über Weihnachten nach Bariloche, der Schweiz in Argentinien. Hier wollten wir eigentlich auch die Gegend etwas erkunden, soll es doch hier wunderschöne Wanderwege geben. Wir waren aber nach dem vielen Wandern in den letzten Wochen gar nicht so traurig darüber, dass es eine Woche nur regnete. Wir ruhten uns also einfach nur aus, spazierten durch das Städtchen und assen wunderbares Käse- und Fleischfondue über Weihnachten.
Nach Weihnachten gings dann weiter nach Pucon, wiederum in Chile. Ein weiteres Touristenstädtchen mit herzigen Holzhäuschen. Bei Nora fanden wir ein gemütliches Hostal wo wir über Silvester bleiben wollten. Wir buchten eine Tour auf den Vulkan Villarica mussten aber leider in der Mitte abbrechen, da es zu sehr stürmte. An Silvester veranstaltete Nora ein super feines Asado für das Hostal und ihre Familie. Gemeinsam ging es dann auch zu See um das eindrückliche Feuerwerk zu sehen. Danach gabs noch Livemusik auf der Strasse und wir tanzten ins neue Jahr hinein.
 
Am 2. Januar machten wir uns dann auf nach Curacautin, wo wir im Hotel Andenrose für fast 3 Monate eine Reisepause einlegten. Wir arbeiteten in der Küche und im Service als Praktikanten. Hans, der Besitzer der Andenrose stammt aus Bayern und wohnt schon über 10 Jahre in Chile. In seinem Haus fühlten wir uns sehr wohl und genossen es etwas länger an einem Ort zu verweilen. Gemeinsam mit dem Koch, dem Zimmermädchen und weiteren Praktikanten verbrachten wir hier eine wunderschöne und lustige Zeit. Zwischendurch sahen wir uns auch ein wenig die traumhafte Umgebung an. Wir besuchten den Nationalpark Conquillio und das Reserva Nacional Nalcas. Ende März gings dann noch schnell über die Grenze nach Argentinien um ein neues Visa zu bekommen und dann setzten wir unsere Reise in Santiago fort.
 
Liebe Grüsse
 
Franziska & Adrian

Sonntag, 25. November 2012


Bis ans Ende der Welt

 

Am 11. November ging unser Flug von Asuncion nach Buenos Aires. Wir freuten uns riesig auf Argentinien. Als wir vor drei Jahren den Norden Argentiniens bereisten war uns klar, dass wir auch den Süden dieses riesigen, wunderschönen Landes einmal entdecken wollten. Obwohl sich die Pläne nach dies nach zu einer Weltreise formten war dies immer die Region, auf welche wir uns am meisten gefreut hatten.

In Buenos Aires konnten wir das Sightseeing für einmal mit gutem Gewissen sein lassen, da wir drei Jahre zuvor das komplette Touristenprogramm absolviert hatten. So genossen wir nur die Stadt, gingen feine Steaks essen und schlenderten durch die Strassen.

Nach drei Tagen gings mit dem Nachtbus nach Sierra de la Ventana. Hier gibt es einen schönen Nationalpark wo wir ein paar Tage verbringen wollten. Nach der Ankunft in Sierra de la Ventana wurde uns sofort von freundlichen Mitarbeitern der Busgesellschaft geholfen den nächsten Campingplatz zu finden. Auf dem Platz war allerdings niemand. So warteten wir bis schliesslich ein Polizeiauto kam. Die Polizisten meinten nur, wir könnten ruhig alles aufstellen und sie würden sich darum kümmern den Besitzer des Campingplatzes zu finden. Wunderbar! Wir wollten also unser Zelt aufstellen, aber oh Schreck, eine Zeltstange war gebrochen. Notdürftig klebten wir das ganze etwas zusammen und hatten so ein mehr oder weniger ansehliches Zelt. Der Besitzer kam, der Preis war horrend hoch, und so packten wir gleich wieder alles zusammen und machten uns auf die Touristeninformation zu suchen. Wir sind einfach nicht gewillt für einen Campingplatz fast soviel zu bezahlen wie für ein Doppelzimme im Zentrum von Buenos Aires. Auf dem Weg zur Information mussten wir das ganze Dorf durchqueren und nun wunderten wir uns auch über den Preis nicht mehr. Der Ort sah ziemlich reich aus... Mit Hilfe der Touristeninformation fanden wir dann aber doch noch einen gemütliche, bezahlbaren, dafür etwas abgelegenen Campingplatz. Dort stellten wir erneut unser lädirtes Zelt auf und danach war uns auch klar, dass wir in diesem Zelt bei Regen ein Schwimmbad eröffnen können. Und Regen war vorausgesagt... Also machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Zelt, Informationen über den Nationalpark und die nächsten Busverbindungen. Da der Ort aber sehr klein war fanden wir hier leider kein Zelt. Also verabschiedeten wir uns von unseren Plänen in den Nationalpark zu gehen und fuhren gleich am nächsten Morgen weiter in die nächste grössere Stadt. So kamen wir schliesslich in Bahia Blanca an, wo wir noch am selben Abend weiterfahren wollten nach Puerto Madryn. Den Tag nutzten wir um ein Zelt zu suchen und unsere Kleider waschen zu lassen.

Am nächsten Morgen kamen wir dann in Puerto Madryn an. Die Gegen hier ist sehr trocken und karg. Wir fuhren zum nächsten Campingplatz, welcher wieder einmal ziemlich abseits lag und entschieden uns dann gleich wieder zurück ins Zentrum zu fahren. Der Campingplatz lag gerade an der Strasse und hatte keine wirklich geeignete Fläche ein Zelt aufzustellen. Zudem schien er uns sehr unsicher, da jeder Zugang hatte, und niemand dort war um für etwas Ordnung zu sorgen. Im Zentrum fanden wir dann schnell ein gemütliches Hostel und machten uns auf um Informationen zu suchen über die Peninsula Valdés, ein Naturreservat, welches 1999 auf die UNESCO Welterbeliste gesetzt wurde. Diese Halbinsel ist von besonderer Bedeutung für die Meeressäugetiere, welche sich am Ufer und vor der Küste tummel. Hier gibt es Seelöwen, See-Elefanten, Magellan-Pinguine, Wale und Orcas. Zudem gibt es hier Guanacos, Nandus, Gürteltiere, jede Menge Vögel und Kriechtiere.

Wir waren dann mal ziemlich geschockt über die Preise, da die Insel eigentlich nur mit dem Auto oder einer Tour erkundet werden kann. Zum Glück fragten uns aber drei Franzosen an, ob wir mit ihnen nicht ein Auto mieten wollten. Gemeinsam fanden wir dann auch ein Gefährt und so konnte es am nächsten Tag losgehen mit der Erkundung der Halbinsel. Wir sahen viele Guanacos, eine ganze Nandufamilie, die süssen kleinen Pinguine und einen Haufen Seelöwen und See-Elefanten. Leider liessen sich die Orcas nicht blicken und Wale sahen wir nur von ganz weitem. Dafür lief uns auf dem Nachhauseweg noch ein Gürteltier über den Weg.

Zurück in Puerto Madryn fanden wir noch einen anderen Zeltplatz wo wir noch eine Nacht verbrachten und dann brachen wir am Mittag wieder auf über Rio Gallegos nach Ushuaia, wo wir erst am nächsten Tag gegen 21.00 Uhr ankamen. Der Weg führte uns durch die trockene Landschaft Patagoniens, über die Magellan-Strasse, wo wir einen schwarz-weissen Delphin sahen, in die rauhe Landschaft von Feuerland. Ushuaia liegt am Beagle-Kanal. Im Allgemeinen gilt Ushuaia als die südlichste Stadt der Welt, allerdings trägt diesen Titel offiziell die chilenische Stadt Puerto Williams. Die meisten Touristen kommen hierher um den Nationalpark Tierra del Fuego zu besuchen, ein Bootstour auf dem Beagle-Kanal zu machen oder gar zu einer Antarktistour aufzubrechen. Letzteres liegt leider weit über unseren finanziellen Möglichkeiten.

Nach unserer Ankunft in Usuhaia fragten wir einen Taxifahrer nach dem Campingplatz. Er fuhr uns zum Camping Municipal, welcher zwar gratis ist, dafür aber auch mehr 8 Km vom Ushuaia entfernt ist. So weit weg hätten wir eigentlich nicht gewollt, naja jetzt waren wir da und so blieb uns nichts weiter übrig als unser Zelt mal aufzustellen. Der Platz war auch ganz gmütlich. Allerdings waren wir wieder einmal die einzigen Camper, was bei diesen Temperaturen auch nicht weiter verwunderlich ist... Leider hatten wir im Supermarkt kein Sprit für unseren kleinen Kocher gefunden und so fragten wir den Mann, welcher gleich auf dem Platz in einem kleinen Häuschen wohnt, nach Holz. Sehr hilfsbereit brachte er uns Holz und versuchte sich auch gleich am Feuer machen. Allerdings wollte das ganze nicht brennen und so bot er uns an in seiner Küche zu kochen. Er erklärte uns auch noch, dass es leider kein Wasser mehr auf dem Platz hätte, da die wöchentliche Ration bereits aufgebraucht war. Erst Donnerstags, es war Dienstag, sollte neues gebracht werden. Zum Glück hatten wir genügend dabei. Wir verbrachten einen gmütlichen Abend mit ihm in seiner Hütte. Er bewirtete uns reichlich mit Wein und Empanadas. Schliesslich war es Zeit das warme Häuschen zu verlassen uns in unsere Schlafsäcke zu verkriechen.

Die Nacht war kalt. Das Thermometer zeigte Minusgrade an und am Morgen hatte es eine feine Schneedecke auf unserem Zelt. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Die Woche zuvor war es um die 20 Grad warm und wir hatten Schnee. Und dabei soll nächsten Monat hier der Sommer anfangen. Im Januar kann es hier übrigens bis über 30 Grad warm werden! Wir machten uns auf in die Stadt, was einen Fussmarsch von 2,5 Stunden bedeutete! Die Landschaft ist aber sehr schön, sodass wir es geniessen konnten. In Ushuaia besorgten wir uns Informationen über den Nationalpark Tierra del Fuego und kauften für die nächsten Tage ein. Gegen Abend gings zurück zum Campingplatz. Wir hatten Glück und eine französische Familie nahm uns ein Stück mit, sodass wir nicht den ganzen Weg laufen mussten. Kaum zurück fing es auch schon wieder an zu schneien. Wir wollten also schnell etwas kochen und dann ab ins Zelt. Kaum fertig mit Kochen kam der nette Mann und forderte uns auf in seine Hütte zu kommen. Dankbar nahmen wir an und konnten uns wieder in die warme Stube vor den Ofen setzten. Er bot uns sogar an in seiner Hütte zu schlafen und kochte uns extra Wasser damit wir duschen konnten. Soviel Hilfsbereitschaft hätten wir nicht erwartet.

Wir verbrachten also eine warme Nacht und gingen am nächsten Tag mit vollem Gepäck los in den Nationalpark. Der Eingang ist nur noch ca 2 Km von unserem Campingplatz entfernt und so konnten wir gut laufen und auf den teuern Bus verzichten. Im Park waren es dann nochmals 2 Km bis zum ersten Campingplatz wo wir uns dann auch gleich gemütlich einrichteten. Wie erwartet waren wir auch hier die einzigen Camper. Wir machten uns am Nachmittag noch auf ein wenig den Park zu erkunden. Die Natur hier ist wunderschön! Schade hatten wir nicht besseres Wetter. Die Nacht war aber wiederum nicht besonders angenehm. Am nächsten Morgen wollten wir noch die weiteren Wanderwege erkunden. Unterwegs traffen wir auf zwei der Franzosen, mit welchen wir in Puerto Madryn das Auto gemietet hatten, und so gings zu viert durch den Park. Es war kalt, windig und schneite. Die Sicht war leider nicht besonders gut. Zwischendurch konnten wir aber einen kurzen Blick auf die schneebedeckten Berggipfel werfen. Da es langsam zu kalt wurde und ich langsam anfing zu kränkeln konnten wir leider nicht mehr alles erkunden. Trotzdem schliefen wir aber nochmals im Zelt. Am nächsten Tag hatten wir eigentlich vor nochmals den netten Mann auf dem Campingplatz Municipal zu besuchen und dort zu übernachten, aber da wir wussten, dass seine Familie zu besuch kommt und wir im Zelt übernachten müssten, liessen wir dies dann sein und entschieden uns nach Ushuaia in ein Hostel zu gehen um uns zu erholen. Wir hatten sogar wieder Glück und ein netter Mann nahm uns mit, sodass wir uns diesmal die Lauferei sparen konnten. Darüber war besonders ich sehr froh, da ich nun doch etwas angeschlagen war. Trotz Wochenende fanden wir schnell ein gemütliches und vor allem warmes Zimmer und hängten gleich Zelt und Schlafsäcke zum trocknen auf. Ansonsten machten wir nicht viel, holten Schlaf nach und genossen die Annehmlichkeiten einer festen Unterkunft. Am Abend trafen die beiden Franzosen im gleichen Hostel ein und so verbrachten wir einen lustigen Abend beim UNO Spielen. Wir spielten in Teams und natürlich gewann Team Schweiz haushoch!

Heute mussten wir nun noch schnell das Hostel wechseln und werden aber ansonsten auch nicht mehr viel machen. Eine Bootstour auf dem Beagle-Kanal wäre zwar noch sehr schön gewesen, aber bei diesem Wetter wohl nicht besonders angenehm. Also werden wir morgen Feuerland wieder verlassen und nach Puerto Natales in Chile reisen.

Hier in Ushuaia und vor allem im Park hat es uns trotz der Kälte sehr gut gefallen. Die rauhe Landschaft ist einfach phantastisch! Und niergens hatten wir bisher so nette und hilfsbereite Menschen getroffen wie hier! Die lange Reise bis hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir haben hier besondere Erfahrungen gemacht, welche wir nicht mehr missen möchten.

                                                                                                            

Liebe Grüsse                                                       

Franziska & Adrian

Samstag, 10. November 2012


Paraguay

 

Als die Europäer in das Gebiet des heutigen Paraguays eindrangen lebten hier ungefähr 280‘000 Menschen, welche verschiedenen indigenen Stämmen angehörten. Die Aché-Indianer leben heute im subtropischen Osten. Sie gelten als Nachkommen der einstigen Urbevölkerung Ostparaguays. Die Guarani sind um ca. 500 v. Chr. aus dem Amazonasgebiet eingewandert. Sie verdrängten die Aché aus den Gebieten in den Flussniederungen in höhere Waldgebiete.

Als europäischer Entdecker Paraguays gilt Alejo Garcia, welcher 1524 den Chaco durchquerte. Die eigentliche Eroberung begann aber erst 1537. Im Jahre 1542 wurde die Region dem Vizekönigreich Peru angegliedert. Es begann die Vermischung europäischer Einwanderer mit der lokalen indianischen Bevölkerung. Ein grosser Teil der indigenen Bevölkerung starb in dieser Zeit auch an europäischen Krankheiten. Sehr hohe Steuern führten zu Unruhen unter den Kolonisten und Indianern. 1776 wurde Paraguay dem neu gegründeten spanischen Vizekönigreich Rio de la Plata angegliedert, gemeinsam mit den Regionen des heutigen Argentinien und Boliviens.

1810 erklärte Argentinien seine Unabhängigkeit von Spanien. Paraguay folgte erst am 14. Mai 1811. Die Regierungsgeschäfte wurden von einem Rat aus fünf Männeren übernommen, welche kurze Zeit später durch zwei Konsuln ersetzt wurde. Von diesen zweien setzte sich José Gaspar Rodriguez de Francia durch und er wurde 1814 Präsidenten und Diktator. Francia regierte bis 1840. In seiner Regierungszeit wurde das Land von den Nachbarstaaten abgeschottet. Revolutionäre Entwicklungen in anderen Ländern hatten also nur wenig Einfluss auf die Gesellschaft in Paraguay. Unter Francia und seinen Nachfolgern wurde die Landwirtschaft und das Gewerbe gefördert. Dies führte dazu, dass Paraguay bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem der am weitesten entwickelten Ländern Südamerikas wurde. 1844 kam Carlos Antonio Lopez an die Macht und er führte eine radikale Form des Militarismus ein. Nach seinem Tod 1862 übernahm sein Sohn Francisco Solano Lopez seinen Platz. Dieser hatte expansive Absichten. Paraguay hatte zu dieser Zeit das effektivste Militärwesen des Kontinents. Er erklärte 1864 Brasilien, Argentinien und Uruguay den Krieg. In den sechs Kriegsjahren gegen die Tripelallianz verlor Paraguay einen grossen Teil seiner Bevölkerung und büsste ca. 50% seiner Staatsfläche ein. Das Land wurde bis 1876 von den Siegern besetzt. Paraguay verlor darauf hin seinen Wohlstand und seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Lopez selber ist im Krieg gefallen. Die folgenden Jahren waren voller politischer Instabilität. Erst um die Jahrhundertwende kam es zu einer Stabilisierung. 1932 kam es aufgrund der Entdeckung von Öl, zum Chacokrieg mit Bolivien. Nach drei Kriegsjahren erhielt Paraguay den grössten Teil des umstrittenen Territoriums. Nach mehrern Umsturzbewegungen und einem kurzen Bürgerkrieg kam es unter General Alfredo Stroessner 1954 zu eine Militärdiktatur, welche 35 Jahre bestand hatte. 1989 wurde er durch den General Andrés Rodriguez gestürzt. Dieser leitete einen demokratischen Wandel in Paraguay ein. 1992 verkündete er eine demokratische Verfassung.

Trotzdem war die politische Lage in Paraguay nach wie vor von Instabilität geprägt. Die kriegerische Vergangenheit bewirkte, dass das Land heute, hinter Bolivien, das zweit ärmste Land von Südamerika ist.

Paraguay ist etwa so gross wie Deutschland und die Schweiz zusammen. Das Land wird vom Rio Paraguay in den dünn besiedelten Gran Chaco (ca. 60% der Landesfläche), und den Oriente geteilt.  Im Oriente leben ca. 95% der Bevölkerung.

Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Mestizen, welche aus der (oft erzwungenen) Verbindung von Guarani-Indianerinnen und den spanischen Einwanderen hervor gegangen sind. Ab dem 20. Jahrhundert kam es auch zu Einwanderungswellen aus Europa, Brasilien und Argentinien. Unter den vielen indigenen Minderheiten sind die Guarani die bedeutenste Gruppe. Im suptropischen Osten gibt es noch ca. 1000 bis 1200 Aché-Indianer. Seit 1992 ist Guarani eine offizielle Landessprache, neben Spanisch. Diese Sprache wird heute von ca. 80% der Bevölkerung gesprochen.

Unsere Reise durch Paraguay begann in Juan Pedro de Caballeros der paraguayanischen Grenzstadt zu Brasilien. Von hier sind wir nach Concepcion gefahren. Concepcion ist ein verschlafenes Städtchen am Rio Paraguay. Wir erhofften uns, hier mehr Informationen über den Nationalpark Cerro Cora in Erfahrung bringen zu können. Unser Reiseführer hat nämlich über Paraguay nur spärliche Informationen und im Internet war auch nicht viel zu finden. Über den Park konnten wir aber auch hier nicht wirklich mehr erfahren. Also verliessen wir uns auf die wenigen Informationen in unserem Reiseführer. Laut diesem hat es nämlich ein kleines Besucherzentrum und eine Hütte mit einer kleinen Küche, wo man übernachten kann und einen Campingplatz. Wir fuhren zum Park, mussten allerdings zuerst noch etwas laufen. Mit vollem Gepäck und 40 Grad war dies nicht besonders lustig. Ein Parkranger, welcher gleich beim Besucherzentrum wohnt, empfing uns und erklärte uns, dass es keine Hütte und schon gar keine Küche gäbe. Aber campen sei kein Problem. Er bot uns an gleich auf dem Gelände zu campen. Dankbar nahmen wir an, da der offizielle Campingplatz ca. 3 Km weiter entfernt war. Und in dieser Hitze wollten wir keinen Schritt mehr laufen. Auch waren wir so nicht ganz alleine, da der Park nur selten Übernachtungsgäste beherbergt. So war uns etwas wohler beim Campen. Da wir unsere Pasta so nicht kochen konnten überlebten wir mittels Brot und Kreckern. Einkaufen konnten wir hier nämlich rein gar nichts! Die Hütte samt Küche existierte übrigens doch. Keine Ahnung warum wir diese nicht benützen durften. Am Nachmittag war aufgrund der Hitze an keine Erkundung des Gebiets mehr zu denken also vertrieben wir uns die Zeit mit Kartenspielen. Gegen Abend machten wir noch eine Spaziergang und trafen unterwegs noch den Ranger an der uns noch ein Stück mitnahm. Am Abend verzogen wir uns ziemlich früh in unser Zelt, da wir es draussen aufgrund der vielen Mücken kaum mehr aushielten. Wir planten am Morgen früh aufzustehen um eine Wanderung durch das Gebiet zu einem Aussichtspunkt zu unternehmen bevor es zu heiss dazu war.

In der Nacht kam es allerdings zu einem heftigen Gewitter mit anhaltenden Regenfällen. Also liessen wir den Morgen verstreichen. Als es etwas aufhellte machten wir uns auf zum Mirador. Kurz nach unserem Aufbruch begann es aber wieder wie aus Kübeln zu giessen und 10 Minuten später waren wir völlig durchnässt. Also kehrten wir um. Zurück merkten wir, dass sich die Freundlichkeit des Rangers merklich abgekühlt hatte. Wir wussten nicht, was wir verbrochen hatten. Etwas verdrossen über das schlechte Wetter und die Unfreundlichkeit des Rangers vertrieben wir uns die Zeit wieder mit Karten spielen und verkürzten unseren Aufenthalt im Park um einen Tag. Enttäuscht kehrten wir nach Concepcion zurück. Die Gegend wäre eigentlich schon schön gewesen. Die rote Erde, das saftige Grün und die vielen riesigen Termitenhügel geben ein schönes Bild ab. Auch ragen überall einzelne Berge aus der Flachen Landschaft.

Von Concepcion gings weiter nach Asuncion. Von hier aus wollten wir einen zweiten Versuch starten einen Nationalpark zu besuchen. Im Süden von Asuncion liegt nämlich der NP Ybycui. Dies soll der meistbesuchte Park in Paraguay sein. Wir wussten nicht genau wie wir dort hin kommen und ob es überhaupt ohne Auto möglich ist. Unser Reiseführer meinte dazu nur, dass es einen Bus bis zum 25 Km vom Parkeingang entfernten Dorf Ybycui gibt und dass es im Park einen Campingplatz hat.

Wir nahmen ein Hotel in der Nähe des Busbahnhofs in Asuncion. Wir genossen die Stimmung rund um den Busbahnhof. Überall gab es kleine Restaurants und Imbissbuden. Die Paraguayaner sassen dort gemütlich bei einem Bier zusammen. Wir taten es ihnen gleich. Über die Busverbindungen nach Ybycui erhielten wir unterschiedliche Informationen. Trotzdem versuchten wir unser Glück am letzten Montag. Wir wurden von Schalter zu Schalter geschickt, bis wir endlich die richtige Busgesellschaft gefunden hatten. Die nette Dame am Schalter betrachtete uns zuerst etwas kritisch und meinte dann, sie fahre sowieso gleich nach Ybycui und würde uns mitnehmen. Warum wir den Bus nicht nehmen konnten erfuhren wir auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht. Sie meinte nur, so wären wir schneller und wir bräuchten ihr auch nur den normalen Ticketpreis zu zahlen. Wir liessen uns darauf ein. Es kam dann noch ein weiterer Fahrgast hinzu und die beiden tranken die ganze Fahrt über Tee. Die Paraguayaner haben nämlich immer eine ledrige Teekanne mit Mate dabei und schlürfen diesen eiskalten Tee den ganzen Tag über.

In Ybycui setzte sie uns in einem Hostel ab, welches von zwei sehr freundlichen Frauen geführt wurde. Die zwei fanden es dann auch sehr lustig, dass ich spanisch sprach und Adrian nicht. Dass dieser Umstand den Paraguayanern ein Schmunzeln entlockt haben wir nun auch schon öfters entdeckt. Die zwei bekochten uns dann noch super und auf die Frage wie wir zum Park kämen meinten sie nur, dass der Bus morgens um 8 Uhr gleich beim Hostel vorbeifahre.

Am nächsten Morgen gegen 8 Uhr fragten wir dann nochmals nach dem Bus. Wir wussten ja mittlerweilen, dass wir nicht alles glauben können was uns die Leute so erzählen... Und prompt mussten wir nun zum kleinen Busbahnhof gehen und dort unser Glück versuchen. Dort erfuhren wir dann, dass erst um 10.30 Uhr ein Collectivo bis zum Park fährt. Also war warten angesagt. Um 10.45 kam dann ein Bus, welcher 15 Km enfernt vom Parkeingang vorbei fuhr. Wir wollten aber keine 15 Km laufen, denn wir hatten wieder unser Ganzes Gepäck dabei und diesmal auch für 3 Tage Essen, welches wir mit unserem eigenen kleinen Kocher kochen konnten, und ca. 10 Liter Wasser dabei. Wir überlegten uns schon eine Alternative als doch noch ein Collectivo kam.

Beim Parkeingang erfuhren wir dann, dass der Campingplatz 2 Km entfernt war.  Auf die Frage, wie wir dann in 3 Tagen wieder vom Park weg kämen erklärte uns der nette Herr, dass jeden Morgen um 8.30 ein Bus gleich beim Campingplatz vorbei fahre. Wir marschierten also los und bauten unser Zelt auf. Der Zeltplatz war sehr schön neben einem Flüsschen mit vielen Wasserfällen gelegen. Wanderwege, geschweige denn eine Karte vom Park, gab es hier aber nicht. Am Nachmittag kamen noch zwei Cars volle Schulkinder, welche den Nachmittag mit Fussballspielen und Baden verbrachten. Wir waren aber die einzigen Camper. Immerhin wohnte nicht weit entfernt eine Familie, welche für den Campingplatz zuständig war, diesen Job aber wohl nicht sehr ernst nahm. Die Frau betreute das Klohäuschen samt Dusche und für ein kleines Entgeld versprach sie uns für ein saubere Anlage zu sorgen. Von der Frau sahen wir dann allerdings nichts mehr und schon am nächsten Tag hatte es kein Wasser mehr, sodass weder Klo noch Dusche funktionierte. Dafür kam ihr freundlicher Sohn jeden Tag einmal vorbei um zu schauen, ob bei uns alles in Ordnung sei. Die Schulkinder hatten auf dem ganzen Platz ihren Abfall liegen gelassen und die Lehrer scheint dies nicht weiter gekümmert zu haben. In der Nacht bekamen wir dann auch Besuch von ein paar Tieren. Mit einem etwas mulmigen Gefühl schliefen wir dann aber trotzdem gut. Am nächsten Morgen erkundigten wir ein wenig die Gegend. Der Wald ist sehr schön und es gibt jede Menge Schmetterlinge. Leider aber auch wieder tausende von störenden Mücken. Gegen Abend wurde es dann endlich kühler und in der Nacht begann es zu regnen. Den Bus, welcher ja eigentlich täglich beim Campingplatz vorbeifahren sollte, haben wir übrigens nie gesehen. Da wir nicht mehr viel mehr unternehmen konnten und wie die Mücken nicht mehr aushielten brachen wir einen Tag früher wieder auf. Zurück beim Parkeingang wurde uns erklärt, dass aufgrund des schlechten Wetters kein Bus fahre. Wir hofften auf den Collectivo mit dem wir ja auch angekommen sind. Dieser fährt aber wohl normalerweise nicht bis zum Park. Ja und was nun? Wir liefen mal los und hofften, unterwegs einen Collectivo anzutreffen oder es mit trampen zu versuche, denn 25 Km zu laufen war uns dann doch zu viel. Nach 2,5 Stunden erbarmte sich dann ein junger Mann und nahm uns mit. Wir übernachteten noch einmal in Ybycui und fuhren dann nach Asuncion zurück.

Damit enden unsere zwei Wochen in Paraguay auch schon, denn morgen früh fliegen wir nach Buenos Aires! Wir sind nicht traurig dieses Land verlassen zu müssen, denn eigentlich haben wir hier nicht viel machen können. Eine touristische Infrastruktur ist nicht vorhanden. Informationen gibt es leider nur wenige über Paraguay. Dabei wäre das Land schon interessant. Allerdings muss man schon mit dem Auto unterwegs sein um irgendwo hin zu kommen. Die paraguayanische Bevölkerung ist meist sehr freundlich und hilfsbereit. Sie sind sich allerdings keine ausländischen Touristen gewöhnt. Wir selber haben in den zwei Wochen, welche wir hier verbracht haben, keine anderen Touris angetroffen. Für uns war es eine interessante Erfahrung durch Paraguay zu reisen. Das es mal keine touristische Infrastruktur gab kann die Reise auch mal interessant machen. Wir haben hier für einmal ganz andere Erfahrungen gemacht als in den anderen Ländern. Wir würden allerdings nicht nochmals nach Paraguay reisen.

Das Klima hat uns hier auch sehr zu schaffen gemacht. Die Paraguayaner haben deshalb eine ausgedehnte Siesta eingeführt, welche manchmal bis nach 18 Uhr dauert. Die Strassen sind dann wie ausgestorben. Die Natur ist schön, aber in unseren Augen gehört Paraguay nicht unbedingt zu den schönsten Gebieten, welche wir bisher bereist haben. Das Chaco-Gebiet wäre bestimmt noch interessant gewesen. Da wir aber kein Auto zur Verfügung hatten liessen wir diese abgelegene Region aus.

                                                                                                            

Liebe Grüsse                                                       

Franziska & Adrian

 

Montag, 5. November 2012


Brasilien

 

Wir haben schon gedacht, wir kommen nie mehr in Rio de Janeiro an! Unsere Reise von Cairns bis nach Rio de Janeiro dauerte sage und schreibe 48 Stunden! Dem entsprechend steif und müde, aber unendlich glücklich endlich auf dem südamerikanischen Kontinent gelandet zu sein, erreichten wir die Cidade Maravilhosa.

Brasilien, das Land des Sambas, schöner Strände, des berühmten Karnevals in Rio, dem Amazonas, des Fussballs, guter Caipirinhas und noch vielem mehr. Das riesige Land hat viel zu bieten. Das flächen- und bevölkerungsmässig fünftgrösste Land der Erde hat seinen Namen aus dem Portugiesischen Pau-brasil, dem Brasilholz-Baum, dessen Holz für die Farbgewinnung und die Herstellung edler Möbel dient. Das Holz wurde zum ersten Exportprodukt der Kolonie und bildete die Grundlage für eine erste wirtschaftliche Nutzung Brasiliens. Heute ist dieser Baum vom Aussterben bedroht. Brasilien nimmt fast die Hälfte der Fläche Südamerikas ein und hat über 192 Millionen Einwohner.

Brasilien ist das artenreichste Land der Erde, jedoch wird die Waldfläche stetig verkleinert und damit ist ein hoher Anteil der Tierarten vom Aussterben bedroht. Der tropische Regenwald im Amazonasgebiet ist das grösste Waldgebiet der Welt und beherbergt eine unglaubliche Vielfalt an Tieren und vor allem Planzen. Die Land- und Forstwirtschaft mit ihren Plantagen zerstören dieses Ökosystem immer mehr. Ebenso die Infrastrukturprojekte, Minen oder Staudämme. Illegaler Holzeinschlag ist ebenfalls ein grosses Problem. Zudem werden Flüsse verschmutz durch giftige Stoffe welche z.B. im Goldabbau verwendet werden. Die Zerstörung dieses empfindlichen Ökosystems hat auch zur Folge, dass die Lebensweise indigener Bevölkerungsgruppen immer mehr gefährdet wird.

Die ältesten Spuren menschlichen Lebens im heutigen Brasilien stammen aus der Zeit um 50000 v.Chr. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass die Ureinwohner durch systematische Anpflanzung, Verbreitung von gewissen Pflanzenarten und der Bodenverbesserung das Ökosystem des Amazonasbeckens geschaffen haben. Zudem hat es wohl z.B. auf der Flussinsel Marajo oder auch in der heutigen Provinz Mato Grosso geplante Orte gegeben, welche in der Grösse zeigtenössichen europäischen kaum nachstanden. Angenommen wird, dass diese grosse Bevölkerungszahl duch Epidemien verschwunden ist.

Bereits kurze Zeit nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumubs im Jahre 1492 wurde die Neue Welt unter Spanien und Portugal im Vertrag von Tordesillas (1494) aufgeilt. Dabei ging die Westküste Südamerikas an Spanien und die noch unbekannte Ostküste an Portugal.

In den Jahren 1500 bis 1530 wurde Tauschhandel mit den Einheimischen geführt. Danach wurden portugiesische Siedler in die neue Kolonie gebracht und erste Siedlungen wurden an der Küste gegründet. 1549 wurde das heutige Salvador da Bahia zur Hauptstadt ernannte. Zuckerrohr wurde zu einem weiteren wichtigen Exportprodukt, da Zucker in der Alten Welt zu jener Zeit sehr teuer war. Auf den Plantagen wurden die Einheimischen als Arbeitskräfte eingesetzt, welche im Hinterland gefangen genommen wurden. Diese starben aber oft an den schlechten Bedingungen, europäischen Krankheiten und Verfolgungen. Deshalb wurden ab 1538 afrikanische Sklaven für die Arbeit auf den Plantagen eingesetzt. Dies setzte bald den grausamen Dreieckshandel zwischen Süd- und Nordamerika, Europa und Afrika ein, indem afrikanische Sklaven gegen Edelmetalle, Zucker und Gewürze eingetauscht wurden. Zwischen 1550 und 1888 wurden rund 3.5 Millionen Sklaven nach Brasilien verschifft, was ca. 40% aller Sklaven entspricht, welche in die Neue Welt gebracht wurden. Um 1600 war Brasilien weltweit der grösste Zuckerproduzent. Ab 1690 wurde im Gebiet des heutigen Brasiliens zudem Gold gefunden. Auch hier mussten viele Sklaven unter elenden Bedingungen in den Minen arbeiten. Die Afrikaner leisteten energischen Widerstand und entflohene Sklaven gründeten eigene Siedlungen.

1763 wurde Rio de Janeiro zur Hauptstadt ernannt, da sich das wirtschaftliche Zentrum in den Süden des Landes verlagert hatte. 1807 verlagerte der Prinzregent von Portugal seinen Hof, nach dem Einmarsch Napoleons in Lissabon, nach Brasilien. 1816 wurde er König und ernannte Rio de Janeiro zur Hauptstadt des Vereinten Königreiches aus Brasilien und Portugal. Brasilien ist damit die einzige Kolonie der Neuen Welt, welche als Sitz eines europäischen Monarchen diente. Erst 1821 kehrte der König nach Portugal zurück. Brasilien sollte danach wieder den Status einer Kolonie bekommen. Pedro, der Sohn des Königs, soll darauf die Unabhängigkeit Brasiliens ausgerufen haben und sich zum Kaiser gekrönt haben.

Dom Pedro I dankte nach einem Militäraufstand ab und ging nach Portugal zurück, wo er als portugiesischer König Pedro IV das Erbe seines Vaters antrat. Sein 5jähriger Sohn Dom Pedro II wurde in Brailien sein Nachfolger. In seiner Regentenzeit wurden einige Aufstände niedergeschlagen. Das Land litt unter Bürgerkrieg. Der blutige Krieg gegen Paraguay setzte dem Land zu, durch das Monopol auf Kautschuk konnte aber die wirtschaftliche Entwicklung trotzdem ständig weiterwachsen. 1888 wurde die Sklaverei abgeschaffen. Dies führte zu Aufständen von Grossgrundbesitzern und der Armee. Das Militär putschte sich danach an die Macht und der Kaiser ging ins Exil. Es wurde die erste brasilianische Republik ausgerufen. In der Folgezeit etabilierte sich ein oligarchisches System. Der Wohlstand wuchs durch die grosse Kaffee-Nachfrage. Im Ersten Weltkrieg und den folgenden Jahren brach der Kaffeemarkt ein. 1930 führte Getulio Vargas als „Vater der Armen“ einen Aufstand an und wurde Präsident. Vargas herrschte faktisch als Diktator. 1954 wurde er zum Rücktritt gezwungen und begann darauf hin Selbstmord. Juscelino Kubitschek wurde zum nächsten Präsidenten gewählt. Er gab die Gelder Brasiliens mit vollen Händen aus und liess die neue Hauptstadt Brasilia errichten. Es folgten einige Jahre mit wechselnder Präsidentschaft. 1964 putschte das Militär und das Land wurde 20 Jahre lang von einem autoritären Militärregime beherrscht. Die Wirtschaft wuchs in dieser Zeit, forderte aber auch viele Opfer. Soziale Probleme wurden vernachlässigt und so wuchsen die Favelas (Slums) fast ins Unermässliche.

Danach wurde wieder eine Demokratie erstellt. Die folgenden Präsidenten waren mit schwierigen Problemen konfrontiert. Sie hatten mit Auslandsschulden, Hyperinflation und Korruption zu kämpfen. Zudem musste die Demokratie stabilisiert, Landreformen umgesetzt und die Armut bekämpft werden, die Gewalt nahm zu. 2002 gewann Lula die Präsidentschaftswahl und er setzte sich erfolgreich für die Armen ein und verringerte die Staatsverschuldung. Seit 2011 ist nun Dilma Rousseff Präsidentin von Brasilien.

Als wir endlich in Rio ankamen erkundigten wir uns bei der Touristeninformation zuerst einmal nach möglichen Unterkünften. Wir hatten schon im Vorfeld versucht ein Zimmer zu buchen, allerdings nichts gefunden. Nun erfuhren wir, dass die Brasilianer genau jetzt 5 Tage Ferien hatten aufgrund eines Feiertages. Viele Brasilianer nutzen diese Zeit um an die Küste zu reisen und Rio mit seinen Sandstränden ist dabei natürlich sehr beliebt. Mit etwas Hilfe fanden wir dann doch noch zwei Betten für die erste Nacht im Copacabana Quartier. Also fuhren wir mit dem Bus in die Stadt, was über 2 Stunden dauerte. So kamen wir erst bei Dunkelheit an. Wir waren aber sowieso so müde, dass wir uns nach einem feinen brasilianischen Essen (Reis, Bohnen, Fleisch) ins Land der Träume begaben. Am nächsten Morgen mussten wir zuerst einmal ein neues Quartier für die folgenden Nächte suchen. Zudem sahen wir uns noch die Copacabana an. Ein schöner Strand, aber da sich gleich daneben eine Strasse und eine hässliche Häuserfront befinden, fehlt ihm noch etwas das Idyllische. Die nächsten Tage hatten wir leider sehr schlechtes Wetter, sodass es nichts wurde aus unseren Plänen auf den Zuckerhut und den Corcovado zu gehen. Die grünen Hügel der Stadt lagen nämlich in den Wolken. Wir sahen uns also die Stadt etwas an und besuchten den botanischen Garten. Ansonsten hatten wir noch etwas mit dem Jetlag zu kämpfen und wir gingen die Tage ruhig an. Als wir endlich wieder schönes Wetter hatten genossen wir eine Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Corcovado und genossen den Ausblick auf die Stadt und die Bucht. Die Christusstatue ist ebenfalls ziemlich beeindruckend. Danach gings mit der Seilbahn auf den Zuckerhut von wo der Ausblick noch viel schöner war. Die Stadt ist von oben gesehen wirklich wunderschön. Sie liegt inmitten grüner Hügel an einer Bucht mit vielen Sandständen. Was wir allerdings weniger gesehen haben sind die vielen ausufernden Favelas. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Brasilien sehr hoch.

Von Rio gings dann weiter zur Ilha Grande, einer wunderschönen Insel 2 Stunden von Rio entfernt. Auf der Insel gibt es nur wenige kleine Siedlungen und keine motorisierten Verkehrsmittel, vom Krankenwagen mal abgesehen. Man bewegt sich per Wassertaxi oder zu Fuss fort. Die Insel besteht hauptsächlich noch aus Wald und so unternahmen wir eine Wanderung durch das Grün, vorbei an wunderschönen Stränden, bis wir schliesslich nach ca. 3 Sunden beim Stand Mendes Lopez ankamen. Dies ist wahrscheinlich der schönste Strand den wir bisher gesehen haben.

Nach dem Inselbesuch gings zurück nach Rio von wo wir am nächsten Tag nach Campo Grande ins Pantanal aufbrachen. Dies bedeutete wieder einmal eine Busfahrt von 24 Stunden hinter uns zu bringen. Die Busse in Brasilien sind aber sehr modern und komfortabel. In Campo Grande waren die Strasse an diesem Sonntagnachmittag wie ausgestorben. Wir suchten uns also schnell eine Unterkunft und buchten eine 4 Tagestour ins Pantanal. Das Pantanal ist ein riesiges Gebiet, welches in der Regenzeit (November/Dezember bis März) zu grossen Teilen überschwemmt ist. Hier kann man eine enorme Vielfalt an Tieren beobachten. Unter anderem hat es hier Jaguare und Pumas, welche man aber nur selten zu Gesicht bekommt.

Zuerst mussten wir mal 4 Stunden mit dem Bus ins Pantanal hineinfahren, bevor wir dann mit dem Jeep bis zu unserer Lodge gebracht wurden. Auf dem Weg sahen wir unglaublich viele bunte Vögel, Hirsche, Horden von Kaimanen (im Ganzen Pantanal soll es über 40 Millionen geben) und Wasserschweine. Unsere Lodge war ganz gemütlich gelegen am Rio Paraguay. Wir wurden wunderbar verpflegt und genossen einen gemütlichen Abend mit den anderen Touristen und den verschiedenen Führern und Helfern.

Am nächsten Tag gings mit dem Boot dem Fluss entlang. Wiederum sahen wir eine Menge Kaimane, welche allerdings für Menschen meist nicht gefählich sind. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen und Vögeln. Ebenfalls waren wieder viele Vögel zu beobachten und auch Wasserschweine genossen ein Bad im Fluss. Wir liefen dann noch ein wenig durchs Gelände auf der Suche nach einer Anakonda, hatten aber kein Glück. Danach gings zum Piranha Fischen, welche dann auch gleich fürs Mittagessen zubereitet wurden. Köstlich! Am Nachmittag unternahmen wir eine weitere Bootstour. Am Abend brachen wir noch zu einer Nachtbootsafari auf. Es gab viele leuchtende Augen der Kaimane zu beobachten, springende Fische verirrten sich auf unser Boot und Wasserschweine waren ebenfalls wieder zu beobachten.

Am nächsten Morgen gings mit dem Jeep durchs Gelände. Danach brachen wir noch zu einem kurzen Trekk auf. Hier beobachteten wir viele Nasenbären, Papagaien, sogar den seltenen blauen Papagai sahen wir, Tucane, Affen, und viele andere Tiere. Am Nachmittag verliessen die anderen unserer Gruppe uns bereits wieder und Adrian und ich machten uns auf zu einer Reittour. Hier konnten wir noch farbige Geckos, Schmetterlinge und Nandus (o.ä.) beobachten.

Am letzten Tag wanderten wir noch einmal durchs Gebüsch, sahen aber diesmal nur wenige Tiere, was wohl auch daran lag, dass unsere neue Gruppe keinen grossen Spass daran hatte. Lautes Fortbewegen und dauerndes Quatschen verschrecken nun mal die Tiere. Interessant, dass man sich danach noch beschweren konnte, dass man nichts gesehen hatte... Zum Glück haben wir am Vortag so viele Tiere zu Gesicht bekommen. Danach gings wieder zurück nach Campo Grande wo wir erst gegen 8 Uhr Abends wieder ankamen. Es waren wunderschöne und interessante Tage! Allerdings waren wir komplett zerstochen von den vielen Mücken.

Von Campo Grande gings weiter nach Ponta Pora, der Grenzstadt zu Paraguay. Diese Stadt ist nur durch eine Strasse von der paraguayanischen Stadt Pedro Juan Caballeros getrennt. Man kann hin und her wie man gerade will. Hier blüht natürlich auch das Schmuggelgeschäft und da Grenzstädte in Südamerika allgemein meist nicht sehr sicher sind waren wir auch dementsprechend etwas vorsichtig. Da wir am Wochenende hier ankamen mussten wir noch eine weitere Nacht bleiben, damit wir am Montag Morgen unseren Ausreisestempel in Brasilien und den paraguayanischen Einreisestempel holen konnten. Und damit sind wir in Paraguay angekommen.

Brasilien hat uns positiv überrascht. Die Brasilianer sind sehr freundliche und offene Menschen.

 

Liebe Grüsse                                                       

Franziska & Adrian

Dienstag, 9. Oktober 2012


Entlang der Ostküste Australiens

 

Gerade sitzen wir im Flughafen von Brisbane und freuen uns auf..., doch lassen wir zuerst unsere Zeit hier in Australien revue passieren...

Wir fuhren von Melbourne in Richtung Osten zu unserem nächsten Ziel Philip Island. Philip Island ist eine kleine Insel nicht weit von Melbourne. Wir hatten zwar wieder Sonnenschein, aber es ist immer noch Winter hier im Süden von Australien. Deshalb liessen wir das Campen noch sein und suchten uns hier wieder eine Cabin zum übernachten.  

Am nächsten Morgen fuhren wir zuerst zum Point Grant und beobachteten die vielen Vögel und die stürmischen Wellen. Diese hinterste Ecke der Insel ist wunderschön. Später fuhren wir weiter zum Cape Woolamai wo wir eine Wanderung entlang der Küste unternahmen. Danach fuhren wir zurück auf das Festland und weiter bis zum Wilsons Promontory Nationalpark. Hier schlugen wir zum ersten Mal unser Zelt auf. Der Zeltplatz war zu dieser Jahreszeit nur wenig besucht und so genossen wir die Ruhe und die vielen verschiedenen bunten Vögel fast alleine. Nach dem wir uns eingerichtet hatten gingen wir zum Strand hinunter. Und dann kochten wir zum ersten Mal auf unserem kleinen Kocher. Schliesslich sahen wir auch noch ein herziges Wombat. Gegen 6 Uhr hiess es ab in die Haia, da es dunkel war und wir ausser unserer kleinen Taschenlampe kein Licht hatten. Dafür waren wir am nächsten Morgen bereits vor 6 Uhr wieder auf, was auch ein wenig am Pfeifkonzert der vielen Vögel liegen mochte. Wir machten uns nach einem leckeren Frühstück auf zum Mt Bishop. Oben hatten wir eine wunderschöne Sicht auf den Park und die schöne Küste. Wir wanderten wieder hinunter durch den Wald und gingen der Küste entlang, vorbei an wunderschönen Stränden. Nach über 5-6 Stunden kehrten wir müde, aber mit vielen neuen Eindrücken zurück zum Zeltplatz. Der Wilsons Promontory Nationalpark hat wirklich eine unglaublich schöne Landschaft, eine wilde Natur und eine bunte Vogelwelt zu bieten.

Am nächsten Morgen fuhren wir die kurvige Strasse zurück zum Highway. Wir hielten in Lake Entrance zum Picknick und fuhren dann noch bis zum Cape Conran. Dieser Ort wurde uns von einem Touristenbüro empfohlen und er wäre sicher auch sehr schön. Da wir aber etwas müde waren von der langen Fahrt und das Wetter langsam wieder umschlug gingen wir nur noch ein wenig dem Strand entlang. Nachts begann es dann auch wieder zu regnen. Unser Zelt war sehr billig und nicht für starken Regen und Sturm gemacht. Wir befürchteten schon, dass wir mitten in der Nacht in unserem kleinen Auto Zuflucht suchen müssen. Das Zelt hielt aber dicht. Früh am nächsten Morgen gegen 6 Uhr brachen wir wieder auf um an diesem Tag möglichst weit zu kommen, da wir eh schlechtes Wetter hatten. Wir fuhren bis nach Batmans Bay. Unterwegs nahmen wir einen australischen Tramper mit. Wir hatten Mitleid mit dem armen Kerl, der so ganz alleine zu Fuss im Regen auf dem Weg nach Sydney war. Wir unterhielten uns gut und er war sicherlich froh, gleich in diesem strömenden Regen nicht zu Fuss gehen zu müssen. Wir gönnten uns wieder einmal eine Cabin und schliefen nach einem herrlichen Abendessen super gut in einem weichen und vor allem warmen Bett.

Am nächsten Morgen lachte die Sonne wieder und wir fuhren bis zum Royal Nationalpark. Hier beobachteten wir wieder die vielen bunten Vögel und krochen dann gezwungenermassen wieder früh in unser Zelt.

Den nächsten Morgen nutzten wir für eine Wanderung auf dem Costal Track. Der Park hat wiederum eine spezielle Natur vorzuweisen und so gab es für uns wieder viel zu entdecken. Wir kamen an rauhen Klippen und wunderschönen Sandstränden entlang. Am Nachmittag machten wir uns dann auf nach Sydney. Wir hatte etwas Mühe den Weg ins Zetrum zu finden aber schliesslich landeten wir in Kings Cross. Hier fanden wir schnell ein Backpacker für zwei Nächte,

Am nächsten Morgen machten wir uns auf Sydney zu erkunden. Wir liefen durch den botanischen Garten zum berühmten Opernhaus. Da gerade der Sydney Marathon war, mit dem Ziel beim Opernhaus, hatte es viele Leute und wir schauten dem Treiben ein wenig zu. Danach liefen wir über die Harbour Bridge  und nahmen dann einen Bus zum Bondi Beach. Wir liefen noch ein Stück des Costal Walk und danach war auch schon wieder Abend. Sydney hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten einen ausgefüllten Tag dort, wollten aber wieder raus in die Natur. So fuhren wir am nächsten Tag gleich weiter in die Blue Mountains. Hier fanden wir einen super gratis Zeltplatz. Es gesellten sich noch zwei Bündner zu uns auf den Platz, ansonsten waren wir fast alleine.

Am nächsten Tag wanderten wir den Grand Canyon Track. Die Landschaft war wieder einmal fantastisch. Als wir zurück kamen wollten wir gerade weiter, als auch schon die beiden Bündner auf den Carpark fuhren. So verbrachten wir einen Unterhaltsamen Nachmittag in ihrem selber ausgebauten Bus bei Kaffe und Guetzli.

Am folgenden Tag besuchten wir die Three Sisters, eine eher langweilige Felsformation aus drei Felsblöcken bestehend. Die Natur darum herum war allerdings wunderschön und so machten wir eine recht anstrengende Wanderung. Danach gings weiter auf einer schönen, kurvenreichen Strecke zurück zur Küste. Hier verschätzten wir uns etwas mit der Distanz und so wurde es langsam aber sicher dunkel. Wir suchten vergeblich nach einer Unterkunft und so schliefen wir einfach in unserem kleinen Auto auf irgend einem Parkplatz. Nachts zu fahren finden wir nämlich nicht besonders schlau, da es sehr viele Wildtiere hier hat. Jeden Morgen sahen wir am Strassenrand viele überfahrene Tiere liegen.

Am nächsten Tag gings weiter nach Port Stephens und dann gleich nach Bulahdelah, von wo wir einen Abstecher zur Küste unternahmen. Wir sahen uns The Grandis, die höchsten Bäume in New South Wales an und fuhren nach Seal Rock wo wir die Aussicht genossen. Danach suchten wir uns einen Zeltplatz und erholten uns von der letzten unbequemen Nacht im Auto.

Am folgenden Tag besuchten wir Cape Hawke von wo man eine wunderbare 360 Grad Sicht geniessen kann und dann gingen wir nach Forster um Delphine zu beobachten. Wir sahen allerdings nur weit entfernt ein paar Flossen auftauchen. Weiter gings zurück zum Highway, bis Coffs Harbour. Hier übernachteten wir, machten aber ansonsten nicht mehr viel.

Am nächsten Tag machten wir einen Abstecher ins Landesinnere. Eine schöne Strecke führte von Woodburn über Lismore nach Nimbin, einem Hippi-Städtchen. Die Natur war wunderschön, aber Nimbin gefiel uns weniger. Deshalb fuhren wir noch etwas weiter und übernachteten im Wollumbin Nationalpark.

Von hier gings dann am nächsten Tag direkt nach Brisbane. Hier sollten wir eigentlich das Auto wieder abgeben, aber da wir noch Zeit hatten änderten wir unseren Vertrag und so konnten wir noch bis Cairns fahren. Brisbane selber gefiel uns super gut. Am Abend liefen wir dem Fluss entlang und kamen zufällig zu einer Lichtershow im Rahmen des Brisbane Fastivals. Diese Show war im Gegensatz zu der in Hongkong wunderschön. Mit Wasser und Rauch wurden die Effekte verstärkt und das ganz mit guter Musik  untermalt.

Nach zwei Tagen verliessen wir Brisbane wieder und fuhren durch die Glass House Mountains in Richtung Noosa. Hier begann es leider zu Regnen und so unterliessen wir eine Wanderung im Nationalpark. Mittlerweilen hatten wir herausgefunden, dass wir auf gewissen Raststätten gratis übernachten können und so suchten wir uns eine nahegelegene für die nächste Nacht. Hier traffen wir dann einen Australier an der seit ein paar Jahren mit seinem Camper an der Küste herum reist und er gab uns noch ein paar gute Tips für die Weiterfahrt. Australier sind sowieso sehr offene Menschen. Jeder spricht hier mit jedem.  

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Rainbow Beach. Hier erkundeten wir uns nach Touren nach Fraser Island. Da diese sehr teuer sind und uns auf der Information gesagt wurde, dass es ähnlich sei wie auf dem Festland wanderten wir lieber durch den Nationalpark hier zu einem See und dem Sand Hole, einer riesigen Sanddüne gleich an der Küste. Danach ging die Fahrt weiter nach Agnes Water wo wir zwei Nächte blieben. Für einen Tag machten wir nichts weiter als am Strand liegen, baden, lesen und kochen.

Dann ging es aber wieder weiter  in Richtung Norden, nach Airle Beach. Hier buchten wir eine Tagestour zu den Whitsundays. Die Tour war schlecht, die Schnorchelgebiete reizlos und von den Traumstränden sahen wir nichts. Etwas enttäuscht beschlossen wir auf weitere Touri-dinge zu verzichten und liessen deshalb in Townsville die Magnetic Islands aus. Allerdings machten wir hier wiederum auf dem Festland eine wunderschöne Wanderung, sodass wir nicht traurig waren die Insel verpasst zu haben. Von hier gings dann weiter über Mission Beach und Babinda nach Cairns. Hier mussten wir uns um die Weiterreise kümmern, das Auto abgeben und ruhten uns aus. Wir sind über 6000 km gefahren, haben verschiedene Klimazonen mit unterschiedlicher Natur gesehen und sind immer wieder interessanten Tieren begegnet. Im Hostel in Cairns wurde dann auch ein BBQ veranstaltet wo wir unter anderem Känguru, Emu und Krokodil probieren konnten. Alles hat wunderbar geschmeckt! Das einzige wirklich Negative an Australien waren die vielen überfahrenen Tiere, ein sehr grausames Bild. Die Australier sind super nette Menschen. Sobald man einem Australier begegnet ist man auch schon in ein Gespräch verwickelt.

Ja und jetzt freuen wir uns auf... Südamerika! Wir fliegen noch heute Abend über Dubai nach Rio de Janeiro, la Cidade Maravilhosa!

 

Liebe Grüsse                                                       

Franziska & Adrian

Freitag, 5. Oktober 2012


Melbourne, die Great Ocean Road und der Grampians Nationalpark

 

Unseren ersten Morgen auf dem roten Kontinent verschliefen wir, was nach den letzten Nächten in Asien auch nicht weiter verwundert. Am Nachmittag machten wir uns dann alle drei gemeinsam auf ins Zentrum Melbournes. Wir besuchten ein Informationszentrum und liessen uns beraten was wir die nächsten Wochen machen sollen. Schnell stellte sich heraus, dass ein Auto wohl doch das beste Fortbewegungsmittel ist. Den nächsten Tag verbrachten wir also damit verscheidene Angebote von Autovermietungsfirmen einzuholen. Am Abend gingen wir noch in ein Schweizer Restaurant und genossen unser erstes Fondue seit langem ;). War sehr lecker! Am Samstag mieteten wir uns ein kleines Auto um vom Montag, dem 3. September bis zum 3. Oktober die australische Ostküste zu bereisen. Da die Angestellte dort anscheinend ein paar Fehler zu unseren Gunsten gemacht hat kamen wir sehr, sehr günstig weg ;). Wir kauften uns noch ein Zelt und einen kleinen Kocher, sodass wir uns in den nächsten Wochen selber versorgen können.

Am Samstag Abend genossen wir mit ein paar Freunden von Judith einen lustigen Abend. Den Sonntag liessen wir dementsprechend gemütlich angehen. In St. Kilda gingen wir gegen Abend ein leckeres Steak essen und danach machten wir uns auf die Suche nach den Pinguinen. Wir hatten Glück und konnten gleich mehrere dieser süssen Tiere entdecken.

Am Montag packten wir unsere Sachen zusammen. Zu dritt holten wir unser Auto ab. Wiederum wurden Fehler gemacht und wir zahlten nun im gesamten ca. ein Drittel weniger als es eigentlich kosten würde. Dementsprechend zufrienden mit unserem Vertrag fuhren wir nach Westen zur 243 km langen Great Ocean Road. Da ich nicht besonders gerne Auto fahre war ich froh, dass uns Judith die erste Woche über begleiten wird. Aber natürlich nicht nur deshalb, denn wir hatten uns lange nicht gesehen und so freute ich mich auf eine gemeinsame Woche. Bisher hatten wir Glück mit dem Wetter. Es war zwar etwas kühl und gegen Abend richtig kalt, aber wir genossen nach dem heissen Wetter in den letzten Monaten die kühleren Temperaturen in Down Under. Die Stecke entlang der Küste war wunderschön! Wir sahen ein paar Koalas in den Bäumen und einen paar farbige Vögel. Die Nacht verbrachten wir in einer Cabin in einem Caravan Park in Apollo Bay, einem gemütlichen Städtchen. In unserem kleinen Häuschen kochten wir ein leckeres Mahl und liessen unseren ersen gemeinsamen Abend unseres Roadtrips bei einer Flasche Wein ausklingen.

Am nächsten Tag fuhren wir zuerst zum Cape Otway. Unterwegs konnten wir unzählige Koalas in den Eukalyptusbäumen beobachten. Die süssen Tiere hängen fast den ganzen Tag über faul in den Bäumen. Danach gings weiter entlang der Südküste Australiens. Die Küste wurde immer spektakulärer. An verschiedenen Lookouts hielten wir und genossen die Landschaft. Schliesslich kamen wir zu den berühmten 12 Apostels wo wir picknickten. Danach gings zu weiteren durch Erosion entstandene interessante Felsformationen, wie Loch Ard Gorge, The Grotto und zur London Bridge. Wir liessen uns Zeit die wunderschöne Küste zu entdecken und so übernachten wir in Port Fairy wieder in einer Cabin.

Am nächsten Tag machten wir uns auf ins Landesinnere. Wir wollten im Grampians Nationalpark etwas wandern gehen. Leider verschlechterte sich nun das Wetter erheblich. Auf der Fahrt regnete es und gegen Abend begann es zu Stürmen. Trotzdem war die Fahrt interessant. Wir sahen die ersten Kängurus! In Halls Gap suchten wir eine Unterkunft und informierten uns auf der Touristeninformation über mögliche Wanderungen. Aufgrund des stürmischen Wetters wurde aber davon abgeraten längere Wanderungen zu unternehmen. Wir liessen also den angebrochenen Nachmittag gemütlich ausklingen und schauten noch ein wenig den vielen bunten Vögeln um uns herum zu.

Am nächsten Morgen besuchten wir zuerst das Brambuk Living Cultural Centre, welches einen Einblick in das Leben der örtlichen Ureinwohner, der Kooris vermittelt. Danach fuhren wir zu verschiedenen Lookouts. Wandern war leider im unsicheren Wetter immer noch nicht verlockernd. Wir genossen also die Aussicht von Plätzen die mit dem Auto zu erreichen waren. Einen kurzen Spaziergang zu den MacKenzie Falls unternahmen wir aber trotzdem noch. Wir hofften, dass sich das Wetter auf den nächsten Tag bessern würde...

Dem war aber leider nicht so. Trotz Regen machten wir uns dann auf zu einem der höchsten Berge hier. Den Namen habe ich nun leider vergessen... Als wir beim Carpark ankamen, tat sich das Wetter auf und wir machten uns auf zum Gipfel. Es war eisig kalt und windig. Wir sahen sogar etwas Schnee! Die Natur und die Aussicht hier waren super schön. Oben war es so kalt, dass wir schnell wieder zurück zum Auto liefen. Kaum angekommen regnete es wieder und wir fuhren wieder hinunter und gleich weiter, zurück nach Melbourne. Am Abend gingen wir noch in den Ausgang und so verschliefen wir wiederum fast den ganzen Samstag ;).

Am Sonntag verabschiedeten wir uns von Judith und machten uns auf nach Philip Island. Bei Judith möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für die Gastfreundschaft und die schöne gemeinsame Zeit bedanken!

 

Liebe Grüsse                                                       

Franziska & Adrian