Ja, die Vorfreude auf zu Hause war riesig! Aber vorher wollten wir noch zwei Orte sehen, nämlich die Region um San Pedro de Atacama und den Titicacasee.
Nach der herzlichen Verabschiedung von Hans und Pedro in der Andenrose fuhren wir mit dem Nachtbus nach Santiago, der Hauptstadt Chiles. Hier wollten wir nicht lange bleiben, sondern wanderten nur einen Tag durch die Stadt und schon gings am nächsten Tag weiter nach Valparaiso. Gerne wären wir hier ein paar Tage geblieben, haben wir doch bisher nur Gutes über diese Stadt gehört. Wir hatten aber ganz vergessen, dass wir in der Osterwoche waren und so fanden wir nur noch einen Bus gleich am nächsten Morgen früh nach San Pedro de Atacama. Wir genossen trotzdem einen wunderschönen Spaziergang durch die steilen Gassen gesäumt mit farbigen Häusern.
Am nächsten Morgen fanden wir uns dann also gleich wieder beim Busbahnhof ein und los ging die Fahrt. Am nächsten Mittag waren wir dann endlich in San Pedro. Hier wimmelte es natürlich nur so von Menschen, da neben den ausländischen Touristen auch viele Chilenen das verlängerte Wochenende nutzten um dem Alltag zu entfliehen. Die Zimmersuche gestaltete sich dementsprechend auch nicht gerade einfach. Wir fanden trotzdem noch ein schönes Zimmer, wenn auch nicht gerade billig...
Wir ruhten uns kurz aus und machten dann gleich einen Spaziergang durch das Städtchen. Wir trafen dann auch gleich auf Petra, einer Schweizerin die ebenfalls in der Andenrose gearbeitet hat.
San Pedro de Atacama ist eine Oasenstadt, gelegen in der trockensten Wüste der Welt. Berühmt ist San Pedro vor allem durch die wunderschöne Landschaft in der Umgebung. So wurde aus dem kleinen Dorf ein brummender Touristenort. Uns gefiel der Ort mit seinen Häusern gebaut aus Lehmziegeln sehr. Das Zentrum besteht aus Restaurants, Hostels, Souveniergeschäften und jeder Menge Tourenbüros. Wir machten uns ebenfalls auf die Suche nach Touren. Zuerst wollten wir ja gemeinsam mit einem englischen Päärchen ein Auto mieten für ein paar Tage, aber das einzige Leihwagenvermittlungsgeschäft war nicht besonders vertrauenserweckend.
Am nächsten Nachmittag machten wir dann eine Tour zu den bizarren Landschaften des Valle de la Muerta und Valle de Luna. Am Ostersamstag gings dann früh Morgens zu den Geysiren El Tatio. Auf das Bad in den heissen Quellen verzichteten wir, da es einfach zu kalt war. Aber es war ein sehr eindrücklicher Ausflug. Am Ostersonntag besuchten wir dann noch die Salar de Atacama, die Salzwüste. Hier trafen wir drei verschiedene Flamingoarten an und danach gings weiter zu wunderschönen Lagungen am Fusse von Vulkanen. Die Landschaft rund um San Pedro hat uns sehr beeindruckt. Es ist wunderschön und man kann sich kaum sattsehen. Neben der schönen Landschaft haben wir auch viele Vicunas und Lamas gesehen, Dieses Tiere gehören wie die Alpacas und die Guanacos zu den Kleinkamelen. Vicunas und Guanaco sind nicht domestiziert. Ebenfalls haben wir in der kargen Wüste Wildesel angetroffen. Auf die viertägige Jeeptour nach Uyuni, vorbei an Salzseen, farbigen Lagunen und der riesigen Salar de Uyuni verzichteten wir, da wir diese Tour vier Jahre zuvor schon gemacht hatten.
Mit dem Nachtbus gings dann am Abend des Ostersonntags weiter nach Arica, ganz in den Norden von Chile. Hier blieben wir nur einen Tag. Eigentlich wollten wir noch in den Lauca Nationalpark, aber die Zeit drängte leider. Wir bekamen aber auf der Fahrt nach La Paz in Bolivien trotzdem etwas von der eindrücklichen Landschaft mit.
Der erste Blick auf La Paz war sehr eindrücklich. La Paz ist der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Die Stadt kam uns vor wie ein riesiger Markt. Nach den doch sehr europäischen Ländern Argentinien und Chile befanden wir uns hier wieder in einer anderen Welt. Das Leben findet wieder mehr auf der Strasse statt. Wir wollten von hier weiter nach Copacabana und der Isla del Sol im Titicacasee. Leider war aber die Strasse gesperrt und niemand wusste genau wann die Durchfahrt wieder möglich sein würde. Unser Ausflug zum Titicacasee fiel also leider ins Wasser. Wir genossen also La Paz und unternahmen ein paar ausgedehnte Streifzüge durch die Stadt. Und für einmal kauften wir auch nach Herzenslust ein, mussten wir doch unseren Rucksack nicht mehr lange tragen ;). In La Paz hat es uns super gut gefallen, auch wenn wir am Anfang etwas ausser Atem kamen aufgrund der Höhe. Allerdings waren wir dann nach ein paar Tagen doch froh, als wir weiterreisten, denn auch wenn wir uns langsam an die Höhe gewöhnten, gewöhnten wir uns nicht an die Abgaswolke in welcher die Stadt versinkt.
Von La Paz gings dann weiter nach Cochabamba. Wir kamen ziemlich spät Abends an, da unser Bus drei Stunden Verspätung hatte. Am Busbahnhof wimmelte es nur so von Leuten und auch darum herum war ein einziger Markt. Wir übernachteten in einem Hostel gleich beim Bahnhof und zogen dann am nächsten Morgen ins Zentrum um. Der Sonntag war Autofrei und so zog es viele Einwohner der Stadt auf die Strasse. Wir wanderten durch riesige Märte und schauten uns die Stadt an.
Von Cochabamba gings dann noch weiter nach Santa Cruz. Hier fühlten wir uns sofort wohl, waren wir doch vor vier Jahren auch schon einmal hier. Wir kauften die letzten Souveniers ein und genossen unsere letzten Tage in Südamerika.
Am 12. April flogen wir dann nach Barcelona, wo wir zuerst einen Flug in die Schweiz suchten und uns dann ins Getümmel im Zentrum stürzten. Barcelona gefällt uns super gut und wir genossen es durch die engen Gassen mit den wunderschönen alten Gebäuden zu flanieren. Hier machten wir auch zum ersten Mal eine richtige Touritour durch die Stadt. Mit dem Bus fuhren wir durch die Stadt und entdeckten so neben vielen eindrücklichen Ecken auch die wunderschönen Bauwerke von Gaudi und anderen Architekten. Ebenfalls genossen wir hier natürlich feine Tapas mit Sangria und Paella. So liessen wir die letzten Tage unserer langen Reise gemütlich ausklingen, schwelgten in Erinnerungen und freuten uns auf zu Hause.
Zum Abschluss möchten wir uns noch bei unseren Familien für ihre Unterstützung bedanken. Immer wieder waren wir froh, dass jemand zu Hause für uns zum Rechten schaute, oder uns einfach von zu Hause erzählt hat. Wir hatten ab und zu etwas Heimweh und so freuten wir uns immer wieder über liebe Nachrichten oder Fotos. Bedanken möchten wir uns für die schöne gemeinsame Zeit während unserer Reise bei meinen Eltern, mit welchen wir drei wunderschöne Wochen in Indonesien verbracht haben, meiner Schwester und ihrem Freund welche wir in der Mongolei besuchen durften, bei Pekz und Falk, die uns gemeinsam mit ihren Familien auf den Philippinen eine unvergessliche Zeit beschert hatten, bei meiner Freundin Judith, wo wir in Australien eine lustige Zeit verbringen durften und bei Hans, der uns gemeinsam mit den anderen Praktikanten und Pedro für die Zeit in der Andenrose ein schönes Zuhause gegeben hat. Ebenfalls wollen wir uns bei allen bedanken die unser Vorhaben vor und während unserer Reise unterstützt haben, die uns mit Infos von zu Hause versorgt haben, oder einfach an uns gedacht haben.
Liebe Grüsse und bis morgen
Franziska & Adrian